LISZT: VIA CRUCIS
LISZT VIA CRUCIS
Am Freitag, den 17. März um 19.30 Uhr findet in der St. Johann eine musikalische Kreuzwegsandacht statt. Solisten sowie Propsteichor St. Johann (Einstudierung und Orgel: Mona Rozdestvenskyte, Leitung: Ilka Hoppe) musizieren „Via crucis“ von Franz Liszt. Ergänzt wird die Kantate durch Texte und Impulse, vorbereitet von der Theologin Nina Lubberich, sowie von Bildern der Künstlerin Sarah Hacker.
Via Crucis, die Kreuzweg-Kantate von Franz Liszt zeigt, wie ernsthaft und ambitioniert Liszt katholische Kirchenmusik schrieb. Das zwischen 1873 und 1878 entstandene Werk für Soli, Chor und Orgel ist eines der radikalsten und modernsten, die Liszt je geschrieben hat.
Via crucis versucht eine Verknüpfung von katholischer und protestantischer Tradition. Der Text ist teils lateinisch, teils deutsch, Gregorianik steht neben lutherischen Chorälen, die instrumentale Begleitung ist eher karg und von einer kompromisslosen Strenge und Expressivität, die weit ins 20. Jahrhundert voraus weist.
Als Liszt 1865 in Rom zum Abbé geweiht wurde, gab es viel Unverständnis oder sogar Spott. Aber Liszts religiöse Berufung war absolut aufrichtig und lässt sich bis in seine frühe Jugend zurückverfolgen. Seine Idee einer Versöhnung, wenn nicht gar Verschmelzung der katholischen und der protestantischen Kirchenmusik, die er jetzt verfolgte, ist auch der Kerngedanke der Via-crucis-Kantate.
Der Eintritt ist frei.